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24.02.2023

Moderne Medizintechnik in China gefragt

Trotz steigender Konkurrenz, wachsender zentraler Beschaffung und erhöhtem Preisdruck bleibt hochwertige Medizintechnik aus dem Ausland in China sehr gefragt. Deutsche Unternehmen konnten ihren Importmarktanteil zuletzt erhöhen.

Chinesische Flagge
© istockphoto.com/ Alexander Gatsenko

Für das Jahr 2021 wird auf dem chinesischen Markt für medizinische und pharmazeutische Produkte ein Zuwachs von insgesamt rund 8,2 Prozent erwartet. Dabei dürfte das Umsatzwachstum für Medizintechnik das für Arzneimittel übertreffen. Denn die Krankenhäuser befinden sich im Übergang von der früheren Finanzierung durch Aufpreise auf Medikamentenverschreibungen hin zu einer Erstattung in Anlehnung an eine Fallkostenpauschale.

Chinas Ausgaben für die Gesundheitsversorgung haben sich in den vergangenen zwölf Jahren versechsfacht und werden weiter rasant steigen. Bereits 2019 beliefen sich die Gesundheitsausgaben auf fast eine Milliarde US-Dollar. Bis 2030 dürften sie sich auf rund 2,4 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. Dies spornt weitere Investitionen an, etwa in die Modernisierung des staatlichen Krankenhaussektors, der privaten Krankenhäuser und den Auf- und Ausbau von Pflege- und Altenheimen.

Deutschland ist hinter den USA und neben Japan ein wichtiger Lieferant medizintechnischer Produkte. Zu den größten Importpositionen zählen Geräte für verschiedene bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computer- sowie Magnetresonanztomographie mit hoher Auflösung, stomatologische, neurologische sowie kardiovaskuläre chirurgische Instrumente und Produkte. Zudem hat die Coronapandemie die Digitalisierung in Chinas Gesundheitsbereich enorm beschleunigt – von QR-Gesundheitscodes über Patientendatenbanken hin zu Internet-Krankenhäusern. Digital Health ist damit fester Bestandteil von Chinas Entwicklungsprogramm „Healthy China 2030“. Sowohl der Staat, aber auch die Privatwirtschaft investieren gewaltige Summen. Die Wachstumsaussichten sind daher äußerst positiv.

Laut Branchenexperten ist der Markt bislang fragmentiert und bietet damit generell auch für spezialisierte ausländische Anbieter Chancen. Außerdem können deutsche Firmen für Chinas Internetgiganten oder Healthtech-Start-ups interessante Partner sein. Voraussetzung ist, dass technische Standards sowie landesspezifische Besonderheiten des Datenschutzes eingehalten werden. Zu beachten haben ausländische Firmen vor allem, dass die grenzüberschreitende Übermittlung von „Big Data im Gesundheitsbereich“ einer notwendigen Sicherheitsbewertung und -prüfung unterliegt.

Über neue Standards und Regularien für den Marktzugang informiert der kostenlose Newsletter „MedtechUpdate China“ der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft.

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