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14.02.2023

Generika und Biosimilars in Südkorea auf dem Vormarsch

Der importorientierte Pharmamarkt in Südkorea wächst stetig. Deutschland ist größtes Lieferland.

FlaggeSüdkoreas
© fotolia.com/ Rawf8

Der südkoreanische Markt für Arzneimittel erreichte im Jahr 2021 ein Volumen von rund 27 Milliarden US-Dollar (umgerechnet ca. 24,8 Milliarden Euro) – ein Zuwachs von fast zwei Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr. Auch 2022 stiegen die Importe von Arzneimitteln weiter. Da die südkoreanische Bevölkerung rapide altert, muss das Land immer mehr Geld für Medikamente aufwenden. Das Ministry of Health and Welfare (MOHW) gibt die Ausgaben für Arzneimittel im Jahr 2021 mit 26,7 Milliarden US-Dollar (ca. 24,5 Milliarden Euro) an. Davon entfielen der Großteil (20,9 Milliarden Euro) auf verschreibungspflichtige und knapp 3,6 Milliarden Euro auf rezeptfreie Medikamente. Die Arzneimittelpreise in Südkorea sind für ein entwickeltes Land sehr niedrig, der Verbrauch zugleich allerdings hoch. Die Preispolitik der Regierung bevorzugt Anbieter von Generika, darunter insbesondere Biosilimars.

Südkoreas Regierung fördert derzeit vor allem die Biotechnologie-Branche sowie die Nutzung von Big Data und Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen. Für eine digitale Bio-Innovationsstrategie will das Land bis 2030 jedes Jahr mehr als 275 Millionen Euro ausgeben, um ein Niveau von 85 Prozent im Vergleich zum weltbesten Standard zu erreichen. Gefördert werden unter anderem eine staatliche Datenplattform, die Forschung und Entwicklung zu Genveränderungen und Stammzellentherapien, die Herstellung künstlicher Organe sowie die Gehirnforschung.

Arzneimittel importierte Südkorea im Jahr 2022 vor allem aus Deutschland – und zwar im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro. Weitere wichtige Lieferländer sind die USA, Belgien und China. Zu den bedeutendsten Produktgruppen zählten zuletzt dosierte Arzneiwaren für den Einzelverkauf sowie Impfstoffe.

Das Ministry of Food and Drug Safety (MFDS) ist zuständig für die Regulierung der Zulassung von Arzneimitteln und ist zugleich auch die Zulassungsbehörde. Bei Generika erfolgt die Zulassung oftmals schneller als bei Originalprodukten. Dabei ist für den Nachweis der Sicherheit und Wirksamkeit vor allem die Bioäquivalenz zum Originalmedikament wichtig.

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