USA: Große Hoffnungen auf Digital Health-Lösungen
Die Corona-Pandemie hat auch in den USA den Einsatz und die Akzeptanz von Digital-Health-Lösungen stark gefördert. Doch die Markterholung in der Gesundheitswirtschaft wird durch Lieferengpässe und Preissteigerungen gedämpft.

Im Jahr 2022 wird der US-Markt für digitale Gesundheitslösungen wieder stärker zulegen. Dank positiver Erfahrungen mit Ärztechats während der Corona-Pandemie wächst die Bereitschaft der Menschen in den USA, auch andere digitale Angebote im Gesundheitssektor zu nutzen. Ein Beispiel ist die Teletherapie für psychische Erkrankungen. Reale Zuwächse bei der digitalen Gesundheitswirtschaft werden sich aber aufgrund von Lieferengpässen und Preissteigerungen in Grenzen halten.
Versorgungsengpässe sind weitgehend dem durch die Corona-Pandemie ausgelösten Domino-Effekt entlang der globalen Lieferketten geschuldet, erläuterte Heiko Steinacher, Director Germany Trade & Invest San Francisco, bei einem GTAI-Webinar zu MedTech, Digital Health und KI in den USA. Knapp sind vor allem Kunststoffe, Metalle und Halbleiter. Zwar besteht inzwischen kein Mangel mehr bei persönlicher Schutzausrüstung, es fehlen aber Untersuchungstische, Infusionsständer, Krücken oder Defibrillatoren. US-Medizintechnikanbieter berichteten ihm gegenüber außerdem von Preiserhöhungen bei ihren Zulieferern von bis zu 20 Prozent.
Große Hoffnungen verbindet man in den USA mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen. Laut einer Umfrage vom Oktober 2021 will mehr als die Hälfte der Krankenhäuser ihre IT-Investitionen beschleunigen. Einsatzmöglichkeiten bestehen etwa bei der Früherkennung und der Versorgung. Allerdings sind die Hürden für deutsche KI-Medizinprodukteanbieter groß. Zum Beispiel will die US-Zulassungsbehörde FDA sehr genau wissen, wo die Schwachstellen einer KI liegen. Deswegen haben erst wenige Firmen aus dem deutschen Sprachraum die Zulassung für medizinische KI-Software erhalten. Außerdem sind die großen US-amerikanischen Digitalkonzerne wie Apple, Google oder Microsoft längst auf dem E-Health-Markt tätig.
Steinacher appelliert an deutsche Firmen, die auf diesem Markt tätig werden wollen, neben den Angeboten von GTAI auch Kompetenznetzwerke wie die Digital Hub-Initiative der Bundesregierung zu nutzen. Die Hubs Mannheim/Ludwighafen und Nürnberg/Erlangen haben sich auf Digital Health spezialisiert und der Hub Karlsruhe auf KI. „Diese Hubs haben einen enormen praktischen Erfahrungsfundus und nehmen regelmäßig an internationalen Startup-Summits teil.“ Mehr Informationen zum Wirtschaftsumfeld in den USA, darunter auch zu Digital Health, finden Sie auch in einer aktuellen GTAI-Broschüre „Im Fokus: US-Wirtschaft in unruhigen Zeiten“.
Weiterführende Informationen
- Seite empfehlen:
- Druckansicht