Kenia: Lohnender Markt für deutsche Medizintechnik
Trotz gemischter Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung Kenias und einer Unterfinanzierung des staatlichen Sektors wird der kenianische Gesundheitsmarkt weiter wachsen. Das Land ist Handelsdrehscheibe zur Zollunion East African Community (EAC).

Der kenianische Gesundheitssektor bietet deutschen Herstellern von Medizintechnik in verschiedensten Bereichen Liefer- und Investitionsmöglichkeiten, berichtet der GTAI-Korrespondent Carsten Ehlers aus Nairobi. Trotz pandemiebedingt mäßiger Konjunkturaussichten gehen Experten für das Jahr 2022 von weiterem Wachstum in der Branche aus. Bei Investitionen dürften Einrichtungen für die Behandlung chronischer Krankheiten, Diagnostikzentren sowie die lokale Produktion medizinischer Verbrauchsgüter im Mittelpunkt stehen.
Diese positiven Aussichten sind vor dem Hintergrund der Prognosen für das allgemeine Wirtschaftsklima in Kenia besonders bemerkenswert, denn für das Jahr 2022 wird mit einem für das Land nur mäßigen realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 4,3 Prozent gerechnet. Besonders der Konsum leidet unter den durch die Corona-Pandemie ausgelösten Unsicherheiten. Deutsche Lieferungen nach Kenia erreichten zwischen Januar und Oktober 2021 laut Statistischem Bundesamt einen Gesamtwert von rund 210,8 Millionen Euro. Damit zeichnet sich auf das Jahr hochgerechnet ein etwas niedrigerer Wert ab als im Vorjahr, als 263,9 Millionen Euro erreicht wurden. Kenia dürfte als deutscher Exportmarkt in Afrika südlich der Sahara von Platz drei auf Rang fünf abrutschen – hinter Südafrika, Nigeria, Ghana und Côte d’Ivoire.
Doch das Land bleibt ein wichtiger Standort als Handelsdrehscheibe. Über den Hafen von Mombasa können weitere Staaten mit Waren versorgt werden, unter anderem die zur Zollunion East African Community (EAC) zählenden Märkte. Zur EAC gehören neben Kenia auch Uganda und Tansania, Burundi und Ruanda sowie der Südsudan und bald auch die Demokratische Republik Kongo.
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