Post-Brexit: Gute Absatzchancen für Medizintechnik bei schwierigem Marktzugang
Nach dem Brexit machen neue Registrierungspflichten den Marktzugang und Export von Medizintechnik ins Vereinigte Königreich komplizierter. Dank guter Wachstumsprognosen bleibt der Markt dennoch auch für deutsche Hersteller langfristig interessant.

Branchenexperten erwarten, dass das Marktvolumen auf dem britischen Markt für Medizintechnik bis 2025 um 4,5 Prozent pro Jahr wachsen wird. Markttreiber ist unter anderem das rund 4,3 Milliarden Euro schwere Krankenhausinvestitionsprogramm, das bis 2030 knapp 50 neue Krankenhäuser im ganzen Land schaffen soll. Hinzu kommt, dass private Gesundheitsdienstleister als Auftragnehmer des Staates vermehrt Behandlungen übernehmen und mit einer steigenden Zahl von Privatpatienten rechnen. Exporteure profitieren von schlankeren Beschaffungsprozessen im Vergleich zum stark dezentral und bürokratisch organisierten öffentlichen Gesundheitssystem National Health Service (NHS).
Gleichzeitig haben sich die Marktzugangsbedingungen für Exporteure aus der Europäischen Union nach dem Brexit verschlechtert. Auch wenn das Freihandelsabkommen Zölle in vielen Fällen verhindert, steigt die Bürokratie sowohl an der Zollgrenze als auch durch den neuen Regulierungsrahmen für Medizintechnik. Zwar ist das neue Medizinproduktegesetz noch nicht in Kraft getreten, doch Hersteller müssen bereits jetzt neue Pflichten beachten, wenn sie ihre Produkte nach Großbritannien exportieren.
Weitere Informationen zu Marktchancen und -risiken im Vereinigten Königreich finden interessierte Unternehmen in der Publikation „Branche kompakt Medizintechnik“ von Germany Trade & Invest (GTAI). Die wichtigsten neuen Regeln für Medizinprodukte sind zudem in einem Leitfaden zusammengefasst.
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