Die Lage der Gesundheitswirtschaft in den drei baltischen Staaten
Litauen, Lettland und Estland sind bislang relativ gut durch die Coronapandemie gekommen. Alle drei baltischen Länder planen Investitionen in ihren Gesundheitsmärkten. In Lettland und Estland sind neue Krankenhäuser im Bau, ältere Häuser werden modernisiert. Auch E-Health-Angebote sollen ausgebaut werden. Europäische Fördergelder spielen dabei eine wichtige Rolle.

Litauen verzeichnete pandemiebedingt nur einen Rückgang von 0,9 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das ist der zweitniedrigste Wert in der EU nach Irland. Bereits zum Ende des 1. Quartals 2021 lag das BIP bereits wieder über Vorkrisenniveau. Zwar war in Lettland der Rückgang mit 3,6 Prozent der Wirtschaftsleistung deutlich höher, doch bereits 2022 soll hier die Wirtschaft ebenfalls wieder deutlich wachsen. Auch Estland, das dritte Land im Baltikum, ist gut durch die Krise gekommen.
Deutlich wird das an Ausrüstungsinvestitionen, die laut Europäischer Kommission in den Jahren 2021 und 2022 um 11,6 beziehungsweise 9,4 Prozent zulegen sollen. Estland investiert in Krankenhäuser und integrierte Versorgungszentren im ländlichen Raum. So entsteht in Tallin ein neues Zentralkrankenhaus, das einen Bedarf allein an Medizintechnik für geschätzte 60 Millionen Euro haben wird. Europäische Fördermittel fließen auch in verschiedene Modernisierungsprojekte, unter anderem in den Ausbau von E-Health-Angeboten. Den Neubau und die Modernisierung von Krankenhäusern plant auch Lettland, dessen Gesundheitswirtschaft mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro relativ klein ist. Auch hier kommen europäische Fördermittel zum Einsatz, beispielsweise beim Ausbau des Rigaer Stradins Krankenhauses. Auch im privaten Gesundheitssektor wird investiert: So plant etwa der Dienstleister Veselības centrs 4 ein neues medizinisches Zentrum für 35 Millionen Euro. Der litauische Gesundheitsmarkt ist ebenfalls auf Wachstumskurs. Die Ausgaben sollen von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 4,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 anwachsen. Ein Großteil des Bedarfs an medizinischen Geräten wird importiert. Allerdings gibt es jedoch eine Reihe von heimischen und internationalen Produzenten im Land, die stark exportorientiert aufgestellt sind.
Links:
Litauen: https://www.gtai.de/gtai-de/trade/branchen/branchencheck/litauen/litauens-branchen-profitieren-von-resistenten-exporten--668868
Lettland: https://www.gtai.de/gtai-de/trade/branchen/branchencheck/lettland/investitionen-sollen-kraeftig-steigen-666270
Estland: https://www.gtai.de/gtai-de/trade/branchen/branchencheck/estland/stimmung-in-estlands-industrie-hellt-merklich-auf-221642
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